Biographie - Henning
Mankell

Am 03. Februar 1948 erblickte der schwedische
Schriftsteller Henning Mankell in Stockholm das Licht der Welt. Nachdem seine
Mutter die Familie verlassen hatte, wuchs er bei seinem Vater, einem Richter, im
nordschwedischen Sveg ( Härjedalen) und in Boras ( Västergötland) auf. Im Alter
von 17 Jahren entschloss sich der junge Henning nach Stockholm zurückzukehren.
Am Riks Theater begann er zunächst als Regieassistent zu arbeiten, 1968 auch als
Autor und Regisseur. Die zu der damaligen Zeit entstandenen Werke spiegelten die
Lebensanschauung der 68er Bewegung wieder. Mit seiner ersten Afrikareise im
Jahre 1972 erfüllte sich Henning Mankell einen langersehnten Kindheitstraum.
Sofort fühlte er sich auf dem afrikanischen Kontinent heimisch. Da ihm
besonders Sambia gefiel, entschied er sich für 2 Jahre zu bleiben. Zwischen
1973-1977 entstanden Werke, die Themen wie den Klassenkampf, die
Arbeiterbewegung und den Imperialismus behandeln. Erwähnenswert wären hierbei
Romane wie „ Der Bergsprenger“ (1973), „Der Sandzeichner“ (1974), „ Anton und
die seltsame Sommerveranstaltung“ und „ Der Irre“.
Im Jahre 1979 wurde der erste Roman, „ Das
Gefangenenlager, das verschwand“, veröffentlicht. Zwischen 1980-1990 war er als
Autor und Intendant sowie als Regisseur an verschiedenen Theatern (Västerbottens/
Skelleftea, Kronborg/ Växjö) in Schweden tätig .Obwohl er nun mehrmals im Jahr
zwischen Schweden und Afrika hin und her pendelte, entstanden weitere Romane:
„Der Tod eines Seglers“ (1981) und „Daysi Sisters“ (1982). Auf die Anfrage hin,
in Mozambique ein Theater zu gründen, stimmte er im Jahre 1985 ohne zu zögern zu
und kündigte seine tatkräftige Unterstützung bei dessen Verwirklichung an.
Obwohl es das einzige Profi-Theater in Mozambique ist, arbeiten dort nur 70
Leute. Bereits ein Jahr später war er der Leiter des Theaters und hat diese
Stellung noch heute inne. Obwohl Henning Mankell in Afrika seine wahre Heimat
gefunden hat, verbringt er die Sommermonate zusammen mit seiner dritten Ehefrau
Eva Bergmann ( Theaterregisseurin in Göteborg, Tochter von Ingmar Bergmann) in
Schweden in der Nähe von Ystad in Tunnerup. Seinen eigenen Verlag, den Leopard
förlag, gründete der Schriftsteller im Frühjahr des Jahre 2001. Dieser macht es
sich zur Aufgabe, die Werke junger schwedischer und afrikanischer Schriftsteller
zu veröffentlichen. In Deutschland wurde er vor allem durch die Erschaffung der
Romanfigur des „Kommissar Kurt Wallander“ bekannt, den man auch den „
schwedischen Sherlock Holmes“ nennt.
Neben seinen Kriminalromanen schreibt er auch heute noch
Romane über Afrika, Theaterstücke, Kinder - und Jugendbücher. Der vierfache
Familienvater spricht neben schwedisch außerdem noch Englisch, Portugiesisch
(Amtssprache in Mosambik) und Deutsch.
Reichlich Anregung für neue Romane, die sich mit Afrika
befassen, bringt das Leben in Mosambik mit sich. So handelt der im Jahre 1995
erschienene Roman „Der Chronist der Winde“ (dt.2000) von dem harten und
traurigen Leben von Straßenkindern. Ein wissensdurstiger Wissenschaftler
bemächtigt sich in „Die rote Antilope“ (2000,dt.2001) der Unabhängigkeit
(Freiheit) eines Buschmannjungen, in dem er ihn seiner vertrauten Umgebung
entreißt und nach Schweden bringt.
Mankell schrieb auf Vorschlag des Schauspielhauses Graz
/ Österreich hin „Butterfly Blues“, ein polyglottes Theaterstück. Jenes Projekt
wurde zusammen mit Schauspielern vom Grazer Schauspielhaus sowie mit
Schauspielern aus dem Teatro Avendia / Mosambik im Januar 2003 verwirklicht. Dem
Publikum wird bei diesem Bühnenstück nicht nur eine thematische
Auseinandersetzung mit der Welt afrikanischer Einwanderer geboten, sondern auch
eine sprachliche und künstlerische. Der Roman „Tea- Bag“, erschienen im Februar
des Jahres 2003, befasst sich ebenfalls mit jener Thematik und liefert
Einsichten in die illegale Welt der Einwanderer.
Übersicht über die erschienenen
Werke
Bei dieser Übersicht habe ich jeweils das
Erscheinungsjahr in Schweden angegeben, da die Romane nicht chronologisch
übersetzt worden sind.
Die erschienenen Wallander-Romane
Jahr Titel
1991 Mörder ohne Gesicht (Mördare utan ansikte)
1992 Hunde von Riga (Hundarna i Riga)
1993 Die weiße Löwin (Den vita lejoninnan)
1994 Der Mann, der lächelte (Mannen som log)
1995 Die falsche Fährte (Villospår)
1996 Die fünfte Frau (Den femte kvinnan)
1997 Mittsommermord (Steget efter)
1998 Die Brandmauer (Brandvägg)
1999 Wallanders erster Fall (Pyramiden)
2000 Die Rückkehr des Tanzlehrers (Danslärarens
återkomst) Stefan Lindmans Fall
2002 Vor dem Frost (Innan frosten) Linda Wallernder
übernimmt
Mankells Bücher über Afrika
Jahr Titel
1990 Das Auge des Leoparden (Leopardens Öga)
1995 Der Chronist der Winde (Comédia infantil)
1995 Das Geheimnis des Feuers (Eldens Hemlighet) –
Jugendbuch 2000 Das Rätsel des Feurs (Eldens gåta) – Jugendbuch 2000 Die rote
Antilope (Vindens son) 2000 Butterfly Blues (Butterfly Blues)
2001 Tea-Bag (Tea-Bag)
unbekannt Zeit im Dunkeln - Drei Theaterstücke
Weitere Jugendbücher Mankells
Jahr Titel
1992 Der Hund, der unterwegs zu einemStren war (Hunden
som sprang mot en stjärna)
1994 Die Schatten wachsen in der Dämmerung (Skuggorna
växer i skymningen)
1998 Der Junge, der im Schnee schlief (Pojken som sov
med snö i sn säng)
1999 Die Reise ans Ende der Welt (Resan till världens
ände) 2000 Ein Kater schwarz wie die Nacht (Katten som älskade regn)
Weitere Werke Mankell
Hier habe ich den deutschen Titel angegeben, soweit mir
jener bekannt war bzw. das Werk in Deutschland erschienen ist.
Jahr Titel
1973 Der Bergsprenger (Bergsprängaren)
1974 Der Sandzeichner (Sandmålaren)
1977 Vettvillingen
1979 Das Gefangenenlager, das verschwand (Fångvårdskolonin
som försvann)
1980 Dödsbrickan
1981 Der Tod eines Seglers (En seglares död)
1982 Daisy Sisters
1983 Apelsinträdet
1983 Älskade syster
1984 Sagan om Isidor
2000 Labyrinten
Seine Auszeichnungen:
1991
Preis „ Der gläserne Schlüssel“ der Skandinavischen
Gesellschaft für Kriminalliteratur für „ Mörder ohne Gesicht“ Auszeichnung der
Schwedischen Akademie für Kriminalliteratur für „ Mörder ohne Gesicht“ als
bester schwedischer Kriminalroman
1992
Auszeichnung der Schwedischen Akademie für
Kriminalliteratur für „ Hunde von Riga“
1993
Deutscher Jugendbuchpreis für „ Der Hund, der unterwegs
zu einem Stern war“
1995
Auszeichnung der Schwedischen Akademie für
Kriminalliteratur für „ Die falsche Fährte“ Nominierung des Buches „ Der
Chronist der Winde“ für den nach August Strindberg benannten August-Preis und
den Preis des Nordischen Rates
1996
Auszeichnung von „ Der Chronist der Winde“ durch den
schwedischen Radiosender P1
Astrid- Lindgren- Preis für „ Der Junge, der im Schnee
schlief“
1997
Kinderbuchpreis „ Lesereise um den Erdball“ für „ Das
Geheimnis des Feuers“
1998
„ Buch des Jahres 1998“ für „ Die fünfte Frau“
1999
Katholischer Kinder- und Jugendbuchpreis für „ Das
Geheimnis des Feuers“
2001
CORINE-Preis für „ Mittsommermord“
2002
„ Autor des Jahres 2002“
2003:
Deutscher Bücherpreis 2003 in der Kategorie „
Publikumsliebling des Jahres“ für „ Die Rückkehr des Tanzlehrers“
Toleranzpreis der Evangelischen Akademie Tutzing
Quellen:
www.wallander-web.de
http://www.mankell.de
Bericht von Birgit Sch. (21 Jahre - ehem. Chefredakteurin
von RAINBOW)
©
schuelerseite.otto-triebes.de
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