Punkmusik
- Vom Aufschrei bis zum Schweigen -
Die Punkmusik, oder
auch der Punkrock genannt, entstand in den 70er Jahren in London und New York
und ist an wichtigen musikalischen Merkmalen zu erkennen. Die wichtigsten
Merkmale sind die minimale Instrumentierung (Gitarre, Bass, Schlagzeug und
Gesang), eine simple Komposition (Stichwort „drei Akkorde“), meist übersteuerten
Gitarrenspiel und einer hohen Taktgeschwindigkeit; ebenso wie Gesang mit rauen
Stimmen, die nicht selten in Schreie ausarten.
Vor allem durch die
einfache Komposition und die minimale Instrumentierung wird in Sachen Punkmusik
auch häufig der Begriff „Simplizität“ verwendet.
Das waren vor allem
die musikalischen Merkmale, doch vor allem in der Punkmusik sind die Texte, oder
besser gesagt, deren Inhalte, ein wichtiges Merkmal. Zumeist richten sich die
Texte und Parolen gegen den Staat und die Gesellschaft, gegen Politik und die
Zustände in den jeweiligen Szenen.
Diese Inhalte, also
negativ bewertete Zustände im Land, der Politik und allgemein dem Leben, haben
letztendlich auch zu der Geburt der Punkmusik geführt.
In den 70ern wuchs
in den USA und in England die Unzufriedenheit in der Bevölkerung immer mehr. Die
Rockmusik hatte sich schon längst in der Jugendkultur etabliert, als etwas Neues
aus ihr entstand.
Die Jugend in New
York und vor allem London hatten genug von ihrem Leben, sie waren unzufrieden
mit allem, was ihr Leben bisher ausmachte. Sie wollten, das sich etwas änderte.
Doch sie konnten nichts ändern ohne gehört zu werden.
Sie ließen ihren
Frust über die Gesellschaft, die bürgerlichen Werte ebenso den Staat mit allem
was dazu gehört in Musik aus. Rock war ihnen nicht hart genug, brachte ihre Wut
nicht genügend zum Ausdruck...- Also begannen sie selbst zu musizieren. Mit der
Rockmusik als Vorbild lebte ein neuer Musikstyle auf.
Der Punkrock
Er war schneller,
härter, aggressiver, lauter und brachte mit seiner Einfachheit in seiner
Musikstruktur die Wut, ihre Botschaften und alles andere klar und unverfälscht
zum Ausdruck.
Er war ein
Aufschrei- und fand großen Anklang.
Doch nicht nur die
Musik zeichnet den Punkrock aus. Punkmusik ist ein Lebensgefühl, eine
Mentalität, die gegen die Werte der Gesellschaft und den Staat kämpft und sich
auch in Kleidungstil und Auftreten äußert.
Durch den berühmten
Fetzenlook, den Iros (Irokesenschnitt) und in allen Farben gefärbte Haare trugen
sie ihre Distanzierung zur Gesellschaft in die Öffentlichkeit.
Die so genannten
Urväter des Punkrocks waren die „Sex Pistols“, die in der zweiten Hälfte der
70er Jahre entstanden sind. Die Mitglieder der Band hießen John, Steve Jones,
Paul Cook und Glen Matlock, der jedoch im Jahre 1977 durch Sid Vicious ersetzt
wurde. Des Weiteren interessant und bedeutsam ist auch die in New York
entstandene Punk-Szene um die Punkgruppe Ramones.
Allerdings gelten
die Sex Pistols als wichtigste Band der englischen Punkgeschichte auch wenn ihre
Musik mehr von Rock als vom Punk bestimmt wurde und auch ihre Bezeichnung als
„Punkband“ selbst immer ablehnte. Vielleicht auch zu Recht, denn viele
musikalische Merkmale wie die geraden Basslinien, schnelles hartes Schlagzeug,
eine minimale Instrumentierung wurden eher von den Gruppen wie den Ramones
entwickelt als von den Sex Pistols. Doch diese wurden in den 70er wahrscheinlich
wegen ihren provokativen Texten und einem schockierenden
Auftritt, neben der Musik, zu der Ikone der neuen Musik- und Kulturbewegung.
Am 8. Oktober 1976 unterschrieben
die Pistols ihren ersten Plattenvertrag. Die EMI nahm die Vier unter ihre
Fittiche. Kurz danach nahmen sie ihre erste Single "Anarchy In The UK" auf. Eine
Nummer, die wohl den Klassiker des Punk darstellt. Am ersten Dezember
1976 lernte Großbritannien die Band zum ersten Mal richtig kennen. In einem
Live-Interview wollte der Journalist Bill Grundy die Band provozieren. Steve
Jones ließ sich diese Chance nicht entgehen und feuerte eine Schimpfkanonade auf
die Zuschauer ab, wie sie das Vereinigte Königreich bis zu diesem Zeitpunkt noch
nicht erlebt hat. Heutige Nachahmer setzen derartige PR-Gags gezielt ein, um die
Verkaufszahlen in die Höhe zu treiben.
Der Effekt blieb auch damals nicht
aus. Jeder, der noch nichts von den Rüpeln gehört hatte, wusste nun Bescheid.
Leider fand die EMI das ganze nicht so lustig und schmiss die Band kurzerhand
wieder aus dem Vertrag. A&M schnappten sich die Pistols, feuerten sie aber
ebenfalls, nachdem McLaren ausplauderte, was sie doch für einen Haufen Geld
bekommen hätten. Virgin erhielt nun den Zuschlag und veröffentlichte auch prompt
die zweite Single "God Save The Queen", welche nicht unbedingt als Ehrerbietung
an das britische Staatsoberhaupt anzusehen war. Das Debutalbum "Nevermind The
Bollocks Here's The Sex Pistols" wanderte sehr zum Ärgernis so manches braven
Briten an die Spitze der Charts und das trotz des Boykotts vieler Plattenläden,
die Scheibe zu verkaufen.
Die Pistols starteten eine geheime
Tour, um Auftrittsverboten aus dem Weg zu gehen. Danach setzten sie an, Amerika
im Sturm zu nehmen. Nach acht Shows schmiss Johnny Rotten aber den Brocken hin
und verließ die Band, die zu dem Zeitpunkt gerade mal ein gutes Jahr existierte.
Johnny Rotten gründete daraufhin seine eigene Band PIL (Public Image Limited),
mit welcher er auch heute noch Platten veröffentlicht. Sid Vicious starb am 2.
Februar 1979 an einer Überdosis Heroin. Kurz zuvor wurde er noch des Mordes an
seiner damaligen Freundin Nancy Spungen angeklagt, nachdem diese im gemeinsamen
Hotelzimmer in New York tot aufgefunden wurde.
1996 gaben die Sex Pistols mit ihrem
ursprünglichen Bassisten Glen Matlock eine kleine Reunion-Tour, die sie sich
hätten sparen können. Aber dem Reiz, einen ganzen Sack voll Kohle einstecken zu
können, konnten auch die Vorreiter der Anarchowelle nicht widerstehen, und so
gab es einige Konzerte, die so "gut" waren, dass die Bierflaschen und Tomaten
nur so flogen. Zum 50. Thronjubiläum der Queen mussten sie sich natürlich auch
wieder melden: Es gab eine Neuauflage der 25 Jahre zuvor erschienenen
Skandalsingle "God Save The Queen". Sie landete wieder in den Top 10 der
UK-Charts. Zu diesem Anlass brachte man auch gleich das Album Jubilee und ein
3-Box-Set raus, das mit vielen Schmankerln, unter anderem vorher noch nie
gesehenen Pistol-Foto aufwartet.
Im Sommer 2003 lassen die Oldies
wieder von sich hören: im August und September wolle man durch die Vereinigten
Staaten touren, gibt Sänger Johnny Rotten bekannt. Außerdem plant die Band im
Frühjahr 2004 eine Show im vom Krieg gezeichneten Bagdad. Wie Rotten weiter
erklärt, solle der Auftritt den Irakern Demokratie "in ihrem vollen Extrem"
aufzeigen und ihnen verdeutlichen, dass sie auch über eine "Kehrseite" verfüge.
Seine Band könne diese Probleme immerhin hinaus brüllen, so Rotten.
Leider ist der
Urpunk von den Sex Pistols und den damaligen anderen Vertretern des Punk in der
heutigen Zeit gar nicht mehr vorhanden, ja, er wird sogar von den heutigen
Punkbands mit Absicht in die Vergessenheit gedrängt.
Auch geht es in den
Texten nun nicht mehr um die Umstände des Lebens, auch nicht so sehr um die
Politik, vieles wurde vom Kommerz beeinflusst ,sodass zum Beispiel eben nicht
alles so hart ist, und die Texte nicht so aggressiv sind…-
DEM PUNKROCK WURDEN
DIE ZÄHNE STUMPF GEMACHT!!
Außerdem war der
Ursprüngliche Punkrock seit jeher eine von der unmittelbaren Szene beeinflusste
Musik, und heutzutage verdient man nur noch mit Massentauglicher Musik Geld.
Und so SCHWEIGT der
Punkrock, und ist im Allgemeinen nur noch eine Musikrichtung mit den
musikalischen Merkmalen damaliger Zeit, denn der Urpunk, der wahre Punkrock ist
schon verloren.
Helena B. (D - 14
Jahre) |