Faust
(Johann Wolfgang von Goethe)
Zueignung:
- Selbstreflexion des Dichters
- Goethe spricht vom künstlerischen Schaffensprozess
- Die Gestalten des Dramas tauchen in seiner
Einbildungskraft auf
- Das alte wird neu herausbeschworen
Vorspiel auf dem Theater:
- Der Dichter zeigt, was er zustande bringen kann
- Er will nicht einfach die Menschenmenge belustigen
- Er will etwas für die Nachwelt schaffen
Was möchte Gott? :
- Gott will keinen frommen & selbstzufriedenen Menschen
, sondern Suchende und immer Strebende
à so wie Faust
- Der Mensch soll die Transzendenz suchen
Prolog im Himmel:
- Funktion einer Exposition (Einleitung)
- Mephisto siezt (spricht aber respektlos), Gott duzt
(Anrede)
- Die Engel preisen die Schöpfung
- Mephisto weist dem Herr schuld zu, denn die Krone der
Schöpfung ist missraten
- M. findet die Menschen so armselig, dass selbst er,
der Teufel, sie nicht ärgern will
- Sie sprechen von Faust und seinem Ehrgeiz & Streben,
denn er wird von der Schönheit der Erde nicht befriedigt
- Der Herr ist der Überlegene
- Wette über Faust, obwohl Gott nicht wettet
Charakterisierung Mephistopheles:
- will niemals aufbauen, sondern nur zerstören
- spricht nicht von Gott, sieht sich aber dennoch nur
als einen Teil (aber Teil der Macht)
- Er ist nicht frei und ungebunden, er ist in all seinem
Tun ein Werkzeug Gottes
- erzählt von seiner Entstehungsgeschichte (Gegensatz
zur Schöpfungsgeschichte)
- tritt als adliger und als Mensch auf
- will Faust Lebensgenuss zukommen lassen
- er ist nicht allmächtig und erscheint auch nicht so
- wüsste Mephistopheles den Sinn des Lebens, könnte er
ihn zerstören
- will mit Faust spielen und ihn nicht zum höheren
Wissen bringen
- sieht sich selbst als Herr der Hexen, kann aber keine
Tränke brauen
- er scheint auch nicht viel über Hexerei zu wissen,
denn er fragt viel nach
Pakt von Faust und Mephisto: Wenn Faust
jemals Genuss spüren wird und sich irgendwann zufrieden und befriedigt fühlt,
dient er Mephisto nach seinem Tod.
Faust’s Denken über den Pakt:
- Faust schert sich nicht um Zeit, deswegen ist es ihm
auch egal, dass er Mephisto immer dienen muss, sobald er tot ist
- Faust sieht sein Wesen darin, dass er voller
Selbstzweifel ist und ihn nichts zufrieden stellt
à deswegen geht er den Pakt ein,
denn würde er einen erfüllten Augenblick haben, wäre sein Wesen verloren und
er würde sich selbst für tot halten
Gretchenfrage : „Nun sag, wie hast du’s mit der
Religion?“ (V. 3415)
Antwort Fausts:
- „will niemand sein Gefühl und seine Kirche rauben“
- Er nennt es nicht Gott, für ihn gibt es nur das Gefühl
( „Gefühl ist alles“ )
- Religion ist für Gretchen kirchliche Frömmigkeit („Zur
Messe, zur Beichte ist Du lange nicht gegangen“)
- Faust fühlt, dass es jdn. Oder etwas gibt, dass ihn,
Gretchen und die ganze Welt erschaffen hat ( „Der Allumfasser, Der
Allerhalter“)
à er benennt es nur nicht, denn ihm
reicht allein das Gefühl
- Faust lehnt Gretchens Religion, die Frömmigkeit, ab,
sagt ihr es aber nicht, um sie nicht zu enttäuschen
Faust = Held ? :
- Held = Hauptfigur, einer Geschichte, die über Kräfte
verfügt, die weit über die eines normalen Menschen hinausgehen, sodass er zu
einer außergewöhnlichen Tat in der Lage ist, die ihm Ruhm beschert
- Faust gebührt kein Ruhm
à hat 3 Menschen sterben lassen
- Er bereut seine Taten nicht und steht nicht dafür
gerade
- Heldenhafter Vorsatz in „Wald und Höhle“, der aber
schnell verschwunden ist
Bild der Frau / Rolle der Frau :
- Frau hat keine Rechte
- Ihnen wird die Schuld eh zugewiesen
- Hinrichtung als Schauspiel für die ganze Stadt
Goethes Meinung über die Rolle der Frau und die
Bestrafung von Kindermörderinnen:
- Als junger Mann hat Goethe die Strafen für Frauen
(Kindermörderin, Prostitution) abgelehnt und das auch in Faust:
„Lass das Vergangene vergangen
sein“ (V.4518)
„O wär’ ich nie geboren“
(V.4596)
„Du sollst leben“(V.4604)
- Die ganze Kerkerszene lehnt die Strafen von damals ab,
jedoch in höherem Alter hat Goethe seinen Idealismus verloren und war für
die Bestrafung.
Stefanie D. (Chefredakteurin -
20 Jahre)
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