Kanada - Das Leben, die Leute und die Kultur

 

Ein Bericht über die Erfahrungen und Eindrücke nach einem 3monatigen Schüleraustausch in Westkanada von Iris R. ( 1988 geboren )

 

Internationales Flair

 

Da vor vielen Jahren sehr viele Leute sich ein bessere Zukunft im Ausland erhofften, wanderten sie aus und wählten Kanada, in der Hoffnung auf ein besseres Leben, besseres Gehalt, besseren Job und bessere Zukunftsmöglichkeiten. Viele Deutsche und Asiaten wanderten nach Kanada ein. Seitdem ist Kanada sehr international. Heutzutage kommen viele Elternteile aus Deutschland, sind aber mittlerweile eingebürgerte Kanadier. Es gibt in ganz Kanada fast mehr Asiaten als Kanadier. Viele von ihnen sind bereits Kanadier. Außerdem gibt es eine Menge Leute aus Indien. Die Asiaten kommen größtenteils aus Japan und Korea, teilweise aus China und Taiwan. Kanada ist eines der einzigen Länder in der ganzen Welt in welchem man in seiner eigenen Kultur weiterleben kann und sich nicht an andere Traditionen und Bräuche anpassen muss. Japaner müssen zum Beispiel kein Englisch sprechen, trotz dessen, dass sie in Kanada leben. Jeder kann in seiner eigenen Sprache sprechen, nach seinen Sitten leben, seiner Religionsrichtung folgen ( deshalb hat Kanada auch die unterschiedlichsten Richtungen im Bezug auf den Glauben ), seine Traditionen ausleben und sein eigenes Nahrung essen.

 

 hier meine besten japanischen Freundinnen Shiro und Yukio

 

 Vancouver down-town, wo man Leute aller Länder antreffen kann

 

 

 

 

Mode und Style

 

Unter den Jugendlichen hat fast jeder seinen eigenen Style. Insbesondere die Asiaten haben ihre eigenen Arten von Verrücktheit, die aber echt zu bewundern sind. Die meisten die ich bei meinem 3monatigen Aufenthalt in Westkanada sah, hatten blond gefärbte Haare und wirklich verrückte Haarschnitte und Klamotten. Kleidung ist in (West)Kanada wesentlich billiger als in Deutschland und so brachte auch ich mir eine Menge Tops und verrückte Dinge mit nach Hause.  Auch die Mädchen achten sehr auf ihre Mode, was auch für die Kanadier eine große Rolle spielt. Jeder hat auch seine eigenen und manchmal sehr ungewöhnlichen Interessen. Zum Beispiel, meine Austauschschülerin im Alter von 16 Jahren war verrückt nach Barbies und hatte davon eine riesige Kollektion (Rucksack, Hefte, ein Buch, Kalender, Puppen, Häuser und so weiter …). Der Zeit sind in Westkanada die Braids sehr „ in „. Braids nennt man eine Frisur, die sehr viele Afrikanerinnen haben. Es werden unechte Haare in die eigenen hinein geflochten und unten wird das unechte Haar dann angekokelt. Auch ich ließ mich in dieses Braids- Fieber einstimmen. Bei mir dauerte es über 8 Stunden und ich musste etwa 150 Dollar dafür ausgeben, allerdings würde so was in Deutschland von etwa 250 – 450 Euro kosten. Die unechten Haare hatte ich für genau einen Monat in meinem Haar und es sah einfach super aus, allerdings war es sehr viel Gewicht, das mich beim Sport öfter störte, allerdings ist eine solche Erfahrung eine echt positive! J

 

 hier ein Bild von mir mit den Braids

 

Sport

 

 

Auch der Sport spielt für dieses Land eine große Rolle. Die beliebteste Sportart ist Eishockey, ein sehr brutales Spiel, wofür die Kanadier teilweise bis zu 60 Dollar für einen Platz im Stadion ausgeben. Spiele gibt es jedes Wochenende und dieser Sport ist wichtig für jedermann. Auch Golf ist sehr beliebt, was aber auch ein Vermögen Geld kostet und sehr viel Übung braucht. Die Jungen spielen am häufigsten La Cross, Football, Baseball und Basketball, während für die meisten Mädchen Tanzen der wichtigste Sport ist.

 

                                    

 

 

Haustiere

 

Ich lebte in einem Vorort von Vancouver an der Westküste Kanadas, wo die meisten Familien sehr viele Haustiere besaßen. Meine Hostfamilie hatte zum Beispiel einen Hund und drei Katzen, während eine Freundin 4 Hunde und 1 Katze hatte und eine andere 5 Katzen und einen Hund. Im Westen Kanadas besitzt fast jede Familie mehrere Haustiere, sehr viele Hunde und Katzen, seltener Vögel oder Hamster usw.

 

  Ein Bild von mir und einer der Katzen aus meiner Gastfamilie J

 

 

 

         Essen

                                                                 

Das Essen ist wie in ganz Amerika sehr ungesund. Sehr oft essen die Leute bei MC Donalds oder kaufen sich Cookies, die sehr beliebt sind, aber auch sehr fettreich. Die Kanadier lieben süße Dinge und essen auch vor allem Candies. Gemüse und Obst wird nicht so oft wie in Deutschland dort gegessen. Während man in Deutschland die größte Speise mittags einnimmt, ist es in Kanada ganz anders. Man ist Lunch in der Schule und warm wird zum Abendbrot gegessen. Sobald man isst läuft meistens der Fernseher, was sehr ungewöhnlich für Europäer ist. Ich sah jeden Morgen beim Frühstück und auch immer beim Mittag Fernsehen. Viele der Sender waren auch auf Französisch, da die Sprache in Montreal gesprochen wird.

 

Autos

 

Da das Land sehr groß ist uns sehr viel Platz hat, liegen oft lange Entfernungen zwischen den Orten. Die Straßen sind endlos lang und man kann ohne Auto nicht überleben. Oft braucht man auch zum nächsten Supermarkt mit dem Auto über eine halbe Stunde. In Kanada muss man kaum Geld für Benzin bezahlen (weniger als die Hälfte, was ein Deutscher bezahlen müsste!) und so können sich die Einwohner die teuersten Autos leisten. Dabei spielt die Rolle, wer das höchste, das lauteste, oder das längste oder das schnellste hat. Jeder will stolz auf seinen Besitz sein. Eine Familie mit zwei Jungen Kindern besitzt im Durchschnitt 2- 4 Autos. Den Führerschein kann man schon im Alter von 16 Jahren machen. So hat die Mehrheit der Schüler in der 11. Klasse schon ein eigenes Auto, allerdings gibt es wegen des jungen Alters auch immer mehr Unfälle. Die Straßen und Kreuzungen sind oft sehr gefährlich und das System ist oft nicht gut ausgebaut, so dass ich pro Tag immer mindestens einen Unfall in der Nähe gesehen habe.

 

 ein alter Mercedes, der in Vancouver down-town vor einer Ampel stand

 

 

Schule

 

Wie schon gesagt, lebte ich in einem Vorort von Vancouver. Ich ging auf eine normale Highschool, wo ich eine Menge Spaß hatte und eine Menge neuer Erfahrungen gemacht habe.

In Kanada gibt es kein Gymnasium, Realschule und keine Hauptschule. Man hat keine Schulpflicht und so werden die Schüler oft von ihren eigenen Eltern unterrichtet. Man kann seine Kinder so häufig aus dem Unterricht heraus nehmen wie man will. Die Privatschulen sind sehr teuer und nur reiche Leute können sie für ihre Kinder bezahlen. An Privatschulen trägt man teuer Schuluniformen, was man an den staatlichen Schulen nicht tut. Zur Schule geht man auch nur für 12 Jahre. Die Highschool beginnt ab der 8. Klasse, ab wann man sich alle seine Fächer selber wählen kann und auch oft den Lehrer aussuchen kann. Jeder Schüler hat seinen eigenen Spinnt, in den er alle seine Bücher und Hefte reinpackt und nur das nötigste mit nach Hause nimmt nach der Schule. Nur die wenigsten nehmen einen Rucksack mit zur Schule. Meine Schule startete morgens um 8. 20 Uhr und endete nachmittags um 14.30 Uhr. Während ich in Deutschland normalerweise 7 Schulstunden in dieser Zeit habe, dauert dort eine Stunde 76 Minuten lang ( 1 Stunde und 16 Minuten ) und so hatte ich nur vier Schulstunden pro Tag, wobei die Konzentration wesentlich schneller nach lies wegen der langen Zeit. Die Lunch Zeit dauerte 40 Minuten lang, wo man dann Essen kaufen konnte und hingehen konnte, wo man wollte. In Kanada haben wie auch in den USA die Lehrer ihre eigenen Klassenräume uns so muss man jede Stunde die Räume wechseln. Da die meisten Schulen sehr groß sind (meine hatte über 1 000 Schüler von der 8. bis zur 12. Klasse!), bestehen sie oft aus mehreren Gebäuden und haben meistens auch mehrere Sportfelder und ein eigenes Stadion. Deshalb musste ich stündlich oft das Gebäude wechseln, was in der Regenzeit nicht sehr toll ist. J

 

hier bin ich in der Mitte zu sehen mit einigen meiner kanadischen und asiatischen Freunde

 

Rauchen, Party, Drugs

 

In Kanada gibt es sehr viele Anti- Raucherkampagnen. Sie setzen sich sehr stark für die Bevölkerung ein und erreichen auch bei den Erwachsenen viel. Viele der Jugendlichen entgegnen, dass sie rauchen hassen, wenn man sie darauf anspricht, allerdings gibt es sehr viele Parties, wo sie dann oft bis zum geht nicht mehr Kiffen. Vancouver ist die größte Drogenstadt in ganz Nordamerika und die Polizei hat viele Probleme den Drogengeschichten zu folgen. Während meines Aufenthaltes wurden an einer anderen Schule zum Beispiel bei einem Mädchen im Alter von 16 Jahren Unmengen von Drogen im Spinnt gefunden. Sie hatte damit gehandelt und viel Geld einkassiert. Mit ihrem jungen Alter wurde sie sofort ins Gefängnis gesteckt. In China Town ist der meiste Drogenhandel. In ganz Kanada gibt es keine Discos und für sie ist es etwas sehr besonderes. Dafür haben sie sehr oft jedes Wochenende große Parties, wo sie sich voll trinken bis zum geht nicht mehr und auch gerne mal Drogen zur Abwechslung nehmen. Allerdings hat natürlich auch jedes andere Land eine schlecht Seit wie das! Nicht nur Kanada, sondern natürlich auch Deutschland und viele andere Länder!

 

 

Halloween

 

Während man Halloween hauptsächlich im Süden Deutschlands feiert, ist dieser Tag ein ganz besonderer in Westkanada. Man macht sich schon Tage vorher Gedanken über das Kostüm, was man anziehen wird und meistens finden auch riesige Parties statt. In der Schule gab es sehr verrückte Outfits und es fand an meiner ein riesiger Halloweenwettbewerb statt, bei dem der Sieger eine große Geldsumme gewann. Zusammen mit einer anderen Deutschen verkleidete ich mich als kanadische Touristen. Die Kanadier fanden unsere Idee genial.

 

 
hier die beiden Deutschen als kanadische Touristen mit Boxershorts über Schlaghose und kanadischen Shirts und Pudelmützen
J

 


hier 2 meiner kanadischen Kumpels mit 2 anderen Freunden, die sich als Agenten verkleideten

 

 zurück