Modebotschaften

 

Die traditionelle Kleiderverteilung kehrt zurück: Männer tragen Hosen, also tragen Frauen Röcke. Die neuen Längen pendeln ums Knie herum. Sneakers, jene im Straßenbild so präsent gewordenen Unisex- Sportschuhe, müssen Pumps und Stiefeletten mit Pfennigabsätzen weichen. Mit Nylon und anderen Techno-Fasern ist es auch nicht mehr weit her - man steht auf Chiffon, Seide, Pelz, Mohair und Tweed.
Strenesse ist neben Jil Sander die einzige deutsche Kollektion, die in dieser Saison auf den Mailänder Laufstegen zu sehen ist. Gabriele Strehle, die Designerin und Frau hinter der Marke, zeigte schöne Details zum klaren Look: Röcke aus Tweed oder Leder - in der aktuellen Knie-Variante - haben bei Strenesse hohe asymmetrisch angelegte Schlitze, vor allem aber Falten, die parallel laufen oder zum Saum hin aufspringen - und sich schließlich, vor allem bei den Chiffon-Modellen, in Plissees steigern. 

Gurte an kurzen Mänteln, Blousons und Strickjacken, aber auch beim transparenten schwarzen Abendkleid, schließen direkt unterm Hals. Rippen sind das Strick-Thema bei Strenesse, für Rollkragenpullover mit Dreiviertel-Arm etwa. Unter sehr viel Braun mischen sich zuweilen Orange und Violett. 

Freche Mädchen finden überall hin - auch in Muttis Kleiderkammer. Die Spaßgeneration entdeckt auf den Mailänder Designerschauen, dass doch nicht alles so übel ist, was Mama trägt. 

In ihren preisgünstigen Zweitlinien für die Herbst-Winter-Saison 2000/01 haben die Designer ein paar Elemente entstaubt, die eigentlich eher zum klassischen Chic gehören: Kostüme, Mäntel wie aus dem Schneideratelier, Plissee-Blusen, klassische englische Karos und traditionelle Drucke im Hermés-Stil. 

Das ganze wird jedoch zuweilen kräftig durcheinander gewirbelt, verfremdet und neu zusammengesetzt - und für die Jungmädchen-Kollektionen mit viel Farbe versehen.

Manja K. (D - 15 Jahre)
© Gondrams Rainbowpage