Infos für Schüler
Hilfen und Übungen in Mathematik
Hilfen und Übungen in Deutsch
Kaufmännischer Schriftverkehr
Tabellenkalkulation mit Excel
Referate &
Dokumentationen
Kreativ schreiben
Poesiesprüche
Wer-Was-Wie-Warum?
Mode & Outfit
Berufe-Online
Schülermosaik
Impressum
Gondrams Rainbowpage
Magie & Mythen
Infothek "Liebe"
Entstehung von "Rainbow"
Interview mit Christiane M.
(Mitbegründerin und
1. Chefredakteurin von "Rainbow")
Referenzen & Aktivitäten von "Rainbow"
©
schuelermosaik.de
In Cat's ultimativem Studentenkochbuch
findet Ihr Rezepte für alle Lebenslagen. (naja ... für fast alle *g*)
Für alle, die gern und gern unkompliziert kochen.
(C. Otto) |
Deutende Inhaltsangabe des
Romans "Mörder ohne Gesicht" von Henning Mankell
Der Mord:
In dem südschwedischen Dorf
Lenarp macht der siebzigjährige Bauer Nyström in der Nacht zum 08.Januar des
Jahres 1990 eine entsetzliche Entdeckung: das befreundete Nachbarehepaar
Johannes und Maria Lövgren liegt blutverschmiert auf dem Boden ihres Hauses.
Johannes ist tot, während bei seiner Frau noch schwache Atemzüge zu hören sind.
Es dauert nicht lange und auch Maria erliegt im Krankenhaus ihren Verletzungen.
Doch bevor jenes geschieht, gibt sie der ermittelnden Einheit um Kommissar Kurt
Wallander einen verhängnisvollen Hinweis "Ausländer", welcher die Fahndung nach
der Täterschaft noch erschweren wird.
Die
Ermittlungen:
Da die Ausländerfeindlichkeit
in der scheinbaren Idylle Südschwedens sehr groß ist, bemüht sich Kurt Wallander
diese Informationen intern zu behalten und nicht an die Presse gelangen zu
lassen. Jedoch scheint es innerhalb der Polizei eine undichte Stelle zu geben
und so gelangt die Information bereits einen Tag später an die Öffentlichkeit.
Daraufhin wird aus Rache an dem Lövgren - Doppelmord ein Somalier aus dem
Auffanglager für Asylbewerber bei seinem Spaziergang erschossen.Der Bruder von
Maria Lövgren erscheint im Polizeipräsidium von Ystad und berichtet Wallander,
dass Lövgren ein vermögender, selbstsüchtiger ergrauter Mensch gewesen ist, der
seine Frau mit einer anderen betrogen und mit ihr ein Kind hat. Wallander findet
heraus, dass Lövgren am 04.Januar 27.000 Kronen abgehoben hatte. Rydberg und
Wallander ziehen die Vermutung, dass Raub ein Beweggrund für die grausame Tat
gewesen sein könnte, in Betracht. Eine weitere Spur führt sie zu Ellen Magnusson.
Sie gibt zu, Lövgren ist der Vater ihres Sohnes Erik. Erik Magnusson hatte
Schulden bei einem Eisenhändler in Höhe von 25.000 Kronen, die er drei Tage nach
dem Mord in Lenarp zurückbezahlt hatte. Und zwar in Tausendern und
Fünfhunderten, wie Lövgren es bei seiner Bank abgeholt hatte.
Die
Auflösung:
Der Mord an dem Somalier
entpuppte sich als wirklicher Racheakt, begangen von einem pensionierten
Polizist und seinem Komplizen. Der uneheliche Sohn Erik Magnusson bezahlte seine
Schulden, indem er sein Auto verkaufte und zur Tatzeit war er bei seiner
Freundin. Die Täter waren wirklich Ausländer: zwei Tschechen, welche politisches
Asyl beantragt hatten und in einem Auffanglager für Asylbewerber lebten. Beide
standen hinter Lövgren in der Bank, als dieser sein Geld abholte. Lövgren fiel
die Quittung zu Boden und einer der Männer nahm diese an sich. Somit hatten sie
seine Adresse und die Summe des abgehobenen Geldes. Dies erfuhr Wallander von
der Bankangestellten Britta - Lena Boden, die sich sehr gut an diese Situation
erinnern konnte. Über die Videokamera in der Bank wurden sie erfasst und weil
sie mit Frau Boden sprachen, meinte diese es wären Tschechen oder Bulgaren. Man
zeigte den Leitern der Heime Bilder der beiden, so wurden sie namentlich
erkannt. Auf dem Markt von Kivik überraschten Wallander und Martinsson die Täter
in einem Zelt.
Interpretation zu dem Roman "Mörder ohne Gesicht" :
Henning Mankells Roman
"Mörder ohne Gesicht", der im Jahre 1999 zum ersten Mal erschienen ist, handelt
von dem Mord an dem alten Bauernehepaar Lövgren, der wie es zuerst scheint,
ausländerfeindliche Hintergründe hat. Es stellt sich jedoch heraus, dass auch
andere Motive in Frage kommen können. Das erste Kapitel des Romans beschäftigt
sich hauptsächlich mit der Person, die die Überfallenen findet, nämlich dem
Nachbarn, der ebenfalls einen Bauernhof besitzt. Ihn und seine Frau verbindet
eine jahrzehntelange Freundschaft mit dem ermordeten Ehepaar. Nachdem er eine
Weile mit sich ringt und versucht herauszufinden, was in dieser Nacht nicht
stimmt, geht er hinüber zu den Lövgrens und findet beide blutverschmiert auf dem
Boden ihres Hauses liegend. Henning Mankell beginnt seinen Roman gleich zu
Anfang mit einer gewissen Spannung. Der Bauer, der die Lövgrens findet, bleibt
im gesamten Kapitel namenlos. Es ist vorwiegend von "ihm" und "er" die Rede. Der
Text ist im Wechselspiel aus den Gedanken des Bauern und Formulierungen aus der
Sicht der dritten Person. Die Gedanken bewirken, dass man sich ein genaues Bild
von der Persönlichkeit des Mannes machen kann. Man kann die Verbindung
nachvollziehen, da er sich an die Vergangenheit erinnert, als die Kinder der
beiden Familien noch auf den Höfen gewohnt haben.
Zitat, Seite 8,Zeile 31-32 :
"Unsere Kinder sind zwischen den Höfen hin und hergelaufen, als gehörten sie
zu beiden." Auch Themen wie Liebe und Angst im Alter werden in Gedankenform
dargestellt.
Zitat, Seite 7,Zeile 6-10 :"Ein
Mensch, der über vierzig Jahre lang Bauer gewesen ist, immer gebeugt über den
schweren schonischen Lehmboden, nimmt das Wort "Lieben" nicht in den Mund, wenn
er von seiner Frau spricht. In unserem Leben ist die Liebe immer etwas ganz
anderes gewesen..." Hier deutet Mankell leicht an, dass "Liebe" auf dem
Lande etwas anderes ist als in der Stadt. Man könnte es so auffassen, dass mit
Liebe eher Teamwork und ein gemeinsam funktionierendes Leben gemeint ist. Für
romantische Liebe bei der Partnerwahl ist für Landwirte wirklich nicht viel
Platz.
Der Autor verwendet
verschiedene stilistische Mittel. Gleich in den ersten drei Sätzen wiederholt
sich die Anapher " etwas". Danach vergleicht er den Schlaf mit einem schwarzen
Loch und "einem Brunnen, der nichts von seinem Inhalt preisgibt".
Zwischenzeitlich wird der Text durch Dialoge zwischen dem Bauern und seiner Frau
aufgelockert, die natürlich auch aufwacht und ihn fragt, was er dort am Fenster
tut. Sie ist es auch, die ihn dazu ermutigt, nachzuschauen, was passiert ist.
Vorher redet der Bauer sich ein, dass doch auf dem Land nichts passieren wird.
Er vergleicht das Leben hier mit "einem Bach ohne Energie und Willen". Dieser
Vergleich unterstreicht noch einmal das unspektakuläre, eigentlich langweilige
(weil ohne Energie) Leben, dass die Menschen bisher dort geführt haben. Auf
Seite 9 wird eine Vermenschlichung verwendet: " Die Angst kommt aus dem Nichts
und ergreift Besitz von ihm". Der Leser soll nachempfinden können, wie nah die
Angst dem Bauern ist.
Am Schluss weist der Autor
noch einmal, wie bereits schon am Anfang, auf das Datum der Geschehnisse hin,
was noch einmal den Beginn der Ereignisse und eventuell auch die Jahreszeit in
Erinnerung rufen soll. Das Kapitel ist hauptsächlich im Präsens formuliert.
Mankell benutzt teilweise kurze Sätze, aber auch längere, bei denen die Haupt-
und Nebensätze von Kommata getrennt werden. Er beschreibt die Gefühle und
Umgebung des Bauern detailliert, so dass man direkt mitfühlen und nachvollziehen
kann, da die gelesenen Gedanken auch die des Lesers sein könnten, wenn er sich
in der beschriebenen Situation befände.
Gedanken zum
Roman "Mörder ohne Gesicht"
In seinem ersten Wallander -
Kriminalroman "Mörder ohne Gesicht", erschienen im Jahre 1991,präsentiert
Henning Mankell ein vom Modellcharakter weit entferntes Schweden. Denn viele
Jahre lang galt Schweden als der Sozialstaat schlechthin. Doch diese Zeiten
schein zu schwinden, kaum noch etwas scheint von diesem sozialen Handeln übrig
geblieben zu sein. Als der schwedische "Sir Arthur Conan Doyle" 1989 nach Ystad
reiste, hörte er von einem kaltblütigen Mord an einem Bauernehepaar in Lenarp.
Auf Grundlage dieses grausamen Verbrechens schrieb er den Roman "Mörder ohne
Gesicht", der die zunehmende Ausländerfeindlichkeit in Schweden thematisiert.
Henning Mankell beginnt das erste Kapitel seines Kriminalromans mit einer
Anapher, einer dreifachen Wiederholung des Wortes "etwas" am Satzanfang. Seite
5, Zeile 1-3, Zitat: "Etwas hat er vergessen, das weiß er genau, als er
aufwacht. Etwas, das er geträumt hat in dieser Nacht. Etwas, an das er sich
erinnern sollte."
Bereits mit diesen wenigen
und scheinbar einfachen Worten schafft er es eine gewisse Spannung zu erzeugen.
Nun nämlich möchte man als Leser wissen, was dieses "etwas" ist, das der Person
trotz fieberhaften Nachdenkens nicht einfallen will. Das " sollte" am Satzende
zeigt verstärkt die Notwendigkeit des Erinnerns an. Der Mord, der die
ermittelnde Einheit um Kommissar Kurt Wallander vor ein Rätsel stellt, geschieht
gleich zu Anfang auf den ersten Seiten des ersten Kapitels. Beeindruckend ist
die präszise Schilderung der Ermittlungsarbeit der Polizei. Dabei ist Mankell
äußerst bemüht darum, realistisch und glaubwürdig zu sein und kein überzogenes
Bild der Polizei und deren Möglichkeiten zu liefern. So ist es ganz
selbstverständlich, dass die ersten paar Wochen der Ermittlungsarbeit
ausführlicher beschrieben sind, als beispielsweise das letzte halbe Jahr.
Manche Leser argwöhnen, dass
der letzte Teil des Romans nicht in der Ausführlichkeit beschrieben ist, da
Mankell keine Lust mehr hatte. Andere meinen, er hätte einen Abgabetermin
einhalten müssen. Keiner der beiden Ansichten würde ich zustimmen. Wäre
Lustlosigkeit oder ein einzuhaltender Abgabetermin der Grund dafür, hätte der
Schriftsteller wohl den falschen Beruf gewählt. Im Gegensatz zu anderen Romanen,
findet man bei Mankell nur sehr wenig Fachsprache. Komplexen Fremdwörtern, zu
denen eine Erklärung erforderlich wäre, begegnet man hier nicht. Dies ist ein
weiterer Aspekt für einen guten Roman. Der Protagonist, Kurt Wallander, ist eine
Person, in der sich viele Menschen wieder erkennen können. Er ist ein ganz
normaler, liebenswürdiger Mensch, der sich wie die meisten mit ganz normalen
privaten und persönlichen Problemen auseinandersetzen muss. Obwohl sich seine
Frau Mona von ihm getrennt hat, versucht er es immer wieder, sie zur Rückkehr zu
ihm zu überreden. Doch auch in "Mörder ohne Gesicht" gelingt es ihm nicht. Sein
zweites Problem ist das Verhältnis zu seiner Tochter Linda, welches sich als
äußerst schwierig erweist. Bevor sie als Jugendliche versucht hatte, ihrem Leben
ein Ende zu setzen, hatte sie stets ein grenzenloses Vertrauen zu Kurt, der
diesen Entschluss noch im letzten Moment verhindern konnte. Doch das gehört auch
der Vergangenheit an.
Zu guter letzt ist da noch
sein werter Vater, der ihm Kummer bereitet. Die Dialoge zwischen den beiden sind
überaus amüsant und ein besonderes Highlight im Roman. Der Vater, ein Maler, der
jahrelang jeden Tag dasselbe Motiv malt, hat nie verstanden, weshalb Kurt
Wallander Polizist geworden ist. Das lässt er ihn spüren und hält es ihm bei
jeder Gelegenheit vor. In "Mörder ohne Gesicht" erhält Kurt Wallander spät
nachts einen Anruf von einem Nachbarn seines Vaters, der ihm mitteilt, dass sein
Vater nur im Schlafanzug bekleidet und mit einem Köfferchen in der Hand über die
Felder wandert. Natürlich macht sich Wallander blitzschnell auf den Weg, um das
Schlimmste zu verhindern. Sein Vater, der allmählich senil wird, ist tatsächlich
davon ausgegangen nach Italien zu reisen...
Einerseits leidet man mit
Wallander mit, dessen Probleme immer mehr und größer zu werden scheinen. Aber
ebenso freut man sich auch über jeden Fortschritt in der Aufklärung von
Straftaten. "Mörder ohne Gesicht" ist der Auftakt zu einer grandiosen, typisch
schwedischen Kriminalreihe, auf die ich nun nicht mehr verzichten kann und
möchte.
Kritische
Hinterfragung:
Erstaunlich, jedoch etwas
realitätsfern, erscheint die Fähigkeit der Bankangestellten Britta - Lena Boden,
die sich noch Wochen später an Johannes Lövgrens Besuch in der Raiffeisenbank
erinnern kann. Den ermittelnden Kriminalbeamten vermag sie nicht nur
mitzuteilen, dass er am 04.Januar 1990 27.000 Kronen in Tausendern und
Fünfhundertern Banknoten abgehoben hat, sondern auch, dass er sein Geld in eine
braune Aktentasche packte, eine Quittung samt Adresse ausfüllte und dass in der
Reihe hinter ihm zwei nicht schwedisch aussehende Männer, vermutlich Ausländer,
standen. Als Lövgren seine Quittung versehentlich zu Boden fallen ließ, nahm sie
einer der beiden an sich. Auf Grund dieser Information hat die Bankangestellte
eine Spur zu den Mördern der Lövgrens gelegt und letztendlich zur Lösung des
Falles beigetragen.
Die Frage, die bleibt, ist:
wie realistisch ist es, dass sich eine Angestellte bei der Bank, die am Tag
mehrere 100 Kunden zu bedienen hat, sich an solche kleinen Einzelheiten erinnern
kann? In jedem Fall ein guter Einfall Mankells, um die Spannung zu erhöhen.
Vielleicht hat er aber auch nur nach dem Motto "Ausnahmen bestätigen die Regel"
geschrieben...
Birgit Sch. (ehem. Chefredakteurin
von RAINBOW - 19 Jahre)
©
schuelerseite.otto-triebes.de
zurück |