Sibirien
Sibirien - ein Land von atemberaubender Schönheit
- und Eiseskälte.
Im
Jahr 2003 sprachen wir mit dem Journalisten Klaus Bednarz über seine Reise nach
Sibirien und seine dortigen Erlebnisse. Ein Grund mehr mit unserer großen Reise
um die Welt in diesem Land zu starten. In einem Land, das von Sibirischen
Tigern, Robben und ...... bewohnt wird.
Sibirien ist mit 10
Millionen Quadratkilometern das größte Land der Erde.
Bei einer Durchschnittstemperatur von 0 Grad
Celsius sollte man sich jedoch überlegen, was
man in den Koffer packt.
Im
14. Jahrhundert schlägt ein russisches Heer die dort lebenden Mongolen. Nicht
nur wegen der enormen Größe des Gebiets: auch wegen der dortigen Bodenschätze.
Schon zwei Jahrhunderte später siedeln erste Leute im Land östlich des Urals.
Waren es anfangs nur
Abenteurer, Kriminelle und Kaufleute,
die es in dieses Gebiet zogen, kamen schon bald
erste
Bauern
nach. Obwohl die dortigen Lebensumstände nicht die Besten waren, schafften sie
sich eine Existenz und noch Heute leben ihre Nachfahren in Sibirien.
Doch
nicht nur freiwillig zogen die Leute nach Sibirien. Zahlreiche Menschen wurden
auch dorthin verbannt. Die
Hitze im
Sommer, und die Kälte im Winter
machen das Land zum perfekten Verbannungsort. Ein weiterer Gedanke war, dass die
Verbrecher, die dorthin verbannt wurden, kostenlos die Bodenschätze für Russland
gewinnen konnten. Sie bauten Straßen, gruben nach Kohle. Noch Heute ist es nicht
bekannt, wie viele Sträflinge an Unterernährung, Erschöpfung und den Kugeln
ihrer Überwacher starben.
Der
Tierreichtum
des Landes wird den Pelztieren zum Verhängnis. Auch Heute noch werden Nerze,
Füchse, Bären und Tiger gejagt, um aus ihrem Fell teure Pelze herzustellen. Die
russische Hauptverwaltung verlange eine
Pelzsteuer,
und das Land wurde immer weiter ausgebeutet. Ende des 18ten Jahrhunderts jedoch,
wird die Steuer wieder abgeschafft. Jedoch nicht aus gutem Willen - es gibt
einfach
nicht mehr
genügend Tiere,
die man schießen könnte.
Doch
auch Gold, Platin, Eisen, Gas, Diamanten, Öl , Kohle und andere Rohstoffe werden
aus Sibirien geschöpft. Die Taiga ist der größte zusammenhängende Waldgürtel der
Welt - noch Heute wird er gerodet.
Die
Umweltprobleme, die dadurch entstehen, interessieren nicht halb so viel, wie das
Holz.
Doch
inzwischen hat sich eine Sache verbessert: Obwohl immer noch der Großteil der
Gewinne nach Moskau fließt, verdienen die (Ur-)Einwohner Sibiriens nun mit.
Alltag
bei 70 Grad unter Null
Die
Leute in Ojmjakon müssen im Winter bis zu 70 Grad unter Null ertragen. Und doch
leben sie gerne dort.
Die Milch
wird in Eisblöcken geliefert.
Wenn man eine Tasse genießen möchte, schlägt man sie aus dem Block und erhitzt
sie. Die Fischer müssen Löcher in die meterdicke Eisschicht hauen um ihrer
Arbeit nachzugehen.
Ein
Sprichwort sagt:
“Bei uns
ist es 9 Monate im Jahr kalt und 3 Monate lang saukalt.”
Doch es
herrscht nicht nur Kälte in Sibirien. In einigen Teilen des Landes müssen die
Bewohner im Winter bei -60 Grad - und im Sommer bei +40 Grad ihren Alltag
meistern. Dies hat zur Folge, dass es Hunderte von Moskitos gibt. Die
Mückenschwärme verdunkeln den Himmel, wenn sie sich erstmal auf eine Stadt
niederlassen wollen.
Es leben
übrigens nur rund
23
Millionen
Menschen in Sibirien. Vergleicht man das mit Deutschlands 83 Mio. und beachtet
man den gewaltigen Größenunterschied, wird klar, dass das Land
nur sehr schwach besiedelt
ist.
Der Baikalsee
Der
Baikalsee ist
der
tiefste See der Erde.
Und mit seiner
Länge
von
637 m
(München-Hannover) ist er auch nicht gerade klein. Der Baikalsee könnte den
Trinkwasserbedarf der Weltbevölkerung für die nächsten 50 Jahre decken, denn er
hat rund 1000 mal mehr Wasser als der Bodensee.
Er ist
über
25 Mio.
Jahre
alt - die tiefste bekannteste Stelle des Sees =
1637 m.
Eine
große Besonderheit des Sees, die auch Herrn Bednarz fasziniert, ist, dass es
dort Robben gibt. An sich nichts besonderes, wenn man jedoch bedenkt, dass
Robben Salzwassertiere sind, der Baikalsee jedoch Süßwasser führt,
ist das wieder Eigenartig. Bis Heute ist nicht geklärt, warum die Robben dort
leben, oder wie sie überhaupt in den Baikalsee gekommen sind. Das nächste
Salzwassermeer liegt 4000 km weit entfernt. Zudem leben dort ca.
55
Fischarten, 65 Säugetierarten, über 300 Vogel- und 5 Amphibientypen.
Unter
anderem kann man sibirische Rehe, Weißhasen und Rentiere beobachten. Von den
Arten stehen 28 auf der roten Liste, 6 davon in der Spalte “Bedroht”. Der
Eisbär, der daurische Igel, der rote Wolf und die Manulkatze.
Auch
zahlreiche dort lebende Vogelarten sind vom Aussterben bedroht, z. B. der
Steppenadler, der Berkut und der schwarze Kranich.
Mann mit
Berkut
Fazit:
Sibirien
ist ein wundervolles Land, dessen Vielfalt man nicht in einer 2 1/2 wordseitigen
“Reise” beschreiben kann. Aber man keinen einen kleinen Einblick gewähren, in
ein Land, welches nie eine Touristenhochburg werden wird - und das ist gut so.
Die
Reise ist sicher nichts für Strand- und Wärmeliebhaber, aber eine Reise wert,
wenn man mal einen anderen Urlaub haben will, der nichts mit
Alltags-Strand-Liegen zu tun hat. Die Leute in Sibirien sind sehr
Gastfreundlich, wie es in kleinen Dörfern eben meist so üblich ist.
Marina K. (15 Jahre - Chefredakteurin)
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